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Führung durch die Ausstellung „Juckpulver für Scheinheilige – Religion und Karikatur“

© Leonie Junkenitz

Sonntag, 29.05.2016
18:00 Uhr
Ort: Villa an der Schwabach

Eintritt: 2,-
mit Salon-Ticket frei!

„Karikaturen sind optisches Juckpulver, das die Betroffenen zwingt, sich zu kratzen.“ – schreibt der Karikaturist Ronald Searle. Und dieses Juckpulver ist umso kräftiger, wenn es um die Religion geht. Denn Karikaturen zeigen, so kritisch wie befreiend, den kleinen, manchmal auch den großen Unterschied zwischen Heiligkeit und Scheinheiligkeit, der in allen Religionen steckt. Die Ausstellung, hervorgegangen aus einem Seminar der Christlichen Publizistik der FAU Erlangen-Nürnberg, befasst sich mit der medienethischen Herausforderung der wissenschaftlichen Analyse des Spannungsfeldes von Religion und Karikatur in Geschichte und Gegenwart. Wie lässt sich darstellen, dass Karikaturen immer die Differenz von Schein und Sein pointiert formulieren und somit ebenso die Frage von Macht und Ohnmacht, auch im politischen Sinne beleuchten? In welchem Verhältnis steht die Religions- zur Pressefreiheit und wie kann durch kritische Sichtweisen Verständnis für Religion und Toleranz wachsen? Die Ausstellung will nicht provozieren oder bloßstellen, sondern Glaubens- und Sehgewohnheiten aufbrechen, die eigene und die Religion des anderen neu sehen und verstehen lernen. Es könnte jucken und dann sollte man kratzen – an der Oberfläche des Religiösen, augenzwinkernd und am besten mit befreiendem Lachen – damit Juckpulver nicht Schießpulver wird.